ich wusste dass alles verloren war
ich wusste dass alles verloren war,
als ich den abschied in deinen augen sah,
du gingst fort ohne dich umzudrehen,
als seien wir fremde und vielleicht waren wir das auch,
das schweigen brach über mich herein, ein kalter schmerz,
eine wanduhr ohne zeiger, ein liebeslied ohne ton,
die finsternis triumphierte, ihre helfer hatten sich
geschickt getarnt als engel des lichts, veführer,
die unaufhörlich in dein ohr flüsterten, wie sirenen,
bis alles vergessen war, was wir miteinander gesprochen hatten,
wenn wir uns noch begegneten, sah ich schattenwesen um dich tanzen,
ihr höhnisches lächeln, ihr reptilienblick verrieten mir ihre wahre natur,
wir sind einmal wie wronski und anna karenina gewesen auf dem großen ball,
und echte liebesgeschichten gehen selten gut aus, das wusste ich doch,
es gab niemanden außer den schatten, den ich zum duell hätte fordern können,
unter der perfekten uniform trug ich die tausend schichten meiner traurigkeit,
viele monate saß ich trauernd am nil, sie hatten ihn freundlicherweise
nach deutschland umgeleitet, um unserer verlorenen liebe zu gedenken,
die schwermut und die hoffnung schrieben mir abwechselnd briefe
unterschiedlichen inhalts, ich las und zerriss sie alle,
mit dem silbernen reiher verharrte ich am see, wir warteten
einvernehmlich wie geschwister, er auf fisch und ich auf dich,
ich blieb allein, traf mich nur mit der humpelnden wildgans am wasser,
auch sie war verlassen, hatte nicht mitfliegen können, meine schwester im leid,
und dann zog der frieden in mein herz, die verlorene tochter kehrte zurück
zum vater, die tauben stiegen auf zum himmel, gekleidet in leuchtend weißes gefieder,
du bist gegangen, und manchmal erinnere ich mich noch an den duft deiner haut,
du gingst, doch meine liebe blieb, wuchs noch, wurde reiner und wahrer, lebendig